Juhu… du hast den ersten Schritt gemacht und in Weiterbildung investiert, neue Methoden erlernt oder eine neue Arbeitsweise entwickelt. Du bist auf dem Weg zu einer neuen Business Ausrichtung.

Und plötzlich steckst Du in einem Teufelskreis fest, wo du immer noch Empfehlungen für deine alte Ausrichtung bekommst und deine neue Ausrichtung nicht richtig aktiv werden kann.

 

Empfehlungen sollen schlecht sein? Das hab ich ja noch nie gehört!

Empfehlungen sind wichtig und nützlich für ein Unternehmen. Aber es kann Situationen geben, in denen Du irgendwie mit Deinen Kunden feststeckst. Die jetzigen Kunden passen nicht so ganz zu Deiner neuen Arbeitsweise. Sie hängen an dem alten Vorgehen oder der alten Ausrichtung. Sie sind vielleicht super zufrieden mit dem, was Du bisher getan hast und schwärmen anderen davon vor.

Und das soll kein Grund zur Freude sein?

Nein, in diesem Fall nicht. Denn jetzt fühlst Du Dich verpflichtet, auch bei den neuen Kunden, denen ja von den alten Methoden so vorgeschwärmt wurde, die alte Arbeitsweise anzuwenden. Damit kommst Du aus der alten Arbeitsweise nicht raus. Du steckst fest.

Die Empfehlung Deiner alten Kunden verhindert also Dein Vorrankommen und Deinen Fortschritt. Du schaffst es nicht, Deinem Wunsch nach Veränderung nachzukommen. Und weil Du das Gefühl hast festzustecken, wirst Du als Unternehmer immer unglücklicher.

Das ist dann besonders schlimm, wenn Du die Neuausrichtung aus finanziellen Gründen brauchst und es Dir in der aktuellen Lage nicht leisten kannst, Kunden abzulehnen.

 

Was passiert, wenn Du Dein Unternehmen neu ausrichtest?

Die Auswirkungen von Veränderungen lassen sich auch im privaten Bereich immer wieder beobachten. Der Charakter oder die Lebensumstände verändern sich und plötzlich passen bestimmte Freunde nicht mehr zu einem. Die Freundschaft löst sich dann auf. Das tut im ersten Moment zwar weh, aber man findet dann schnell wieder neue, die besser passen. So ist das im Unternehmen auch.

Immer wenn Du das Unternehmen oder Dich selbst neu ausrichtest, muss Du Dir bewusst sein, dass Du damit eine andere Klientel ansprechen wirst. Je nachdem wie stark die Veränderung ist, kann sich der Kundentypus, der sich von der neuen Arbeitsweise oder dem neuen Image angesprochen fühlt um 180 Grad drehen.

Vorher waren es vielleicht sanfte sicherheitsbewusste Menschen, jetzt sind es eher die feurigen Abendteurer. Gut… das ist vielleicht übertrieben. Aber selbst wenn die Auswirkungen nicht ganz so stark sind, wirst Du es spüren, dass nicht mehr alle alten Kunden noch zu Deinem neuen Selbst passen.

Vielleicht können sich manche Kunden nicht mit den neuen Methoden arrangieren. Vielleicht hat sich das Auftreten stark geändert, so dass sich manche Kunden nicht mehr angesprochen fühlen.

Selbst manche Mitarbeiter werden Schwierigkeiten haben, sich an den neuen Kurs anzupassen. Der ein oder andere wird Angst um seine Stellung haben. Es wird Wiederstände geben und vielleicht musst Du als Unternehmer Deine Entscheidung rechtfertigen. Vielleicht musst Du Dich doch von dem ein oder anderen trennen, eben auch, weil es einfach nicht mehr passt, obwohl Du es nicht willst.

Genauso können auch Partner und Geldgeber den neuen Kurs ablehnen und Druck aufbauen, an den alten Methoden festzuhalten.

Du solltest Dir als Unternehmer also gut überlegen, ob Du die Veränderung wirklich willst. Es kann am Anfang zu Turbulenzen auf vielen Ebenen und unter Umständen auch zu Umsatzeinbußen führen. In Deutschland mögen wir genau deswegen Veränderung nicht.

Wir haben Angst vor Veränderungen. Schließlich kann dabei so unfassbar viel schiefgehen. Aber deswegen im Stillstand festzustecken, ist auch keine Lösung.

 

Warum Du die Veränderung trotzdem anstreben solltest

Du brauchst die Veränderung ja aus einem bestimmten Grund, sonst hättest Du Dich ja nicht weitergebildet oder die Arbeitsweise geändert. Du hattest irgendwie Probleme z.B. mit Deinem Spaß an der Arbeit, mit Deinen Kunden oder mit Deinem Umsatz. Vielleicht suchst Du ja auch nach einer innovativen Lösung um Dich vom Wettbewerb abzugrenzen. Oder Du möchtest einfach wieder zufriedener mit Deiner Tätigkeit sein. Du hast also eine bestimmte Vision von Deiner Zukunft. Du hast einen Traum.

Das sind alles wichtige Motivationen um Veränderungen herbeizuführen.

Und Du hast schon die ersten Schritte getan:

Du hast erkannt, dass es so nicht weitergeht und hast etwas geändert. In der Veränderung liegen viele neue Chancen. Also lass Dich von etwaigen Gegenwind nicht abschrecken, sondern motiviere Dich jeden Tag aufs Neue damit, dass Du mit der Veränderung, Deine Vision von der Zukunft wahr werden lassen kannst.

Wie man den Teufelskreis verlässt

Wie kommst Du denn nun aus dem Teufelskreis wieder raus? Wie gewinnst Du neue Kunden und lässt alte Kunden zurück? Wie bekommst Du denn nun tatsächlich umgesetzt, was Du Dir wünschst? Was kannst Du tun, um Dich und Dein Unternehmen weiterzuentwickeln?

Variante 1: Der schleichende Übergang

Wenn Du Glück hast und Deine neue Methode macht etwas ähnliches, wie die alte Methode, kannst Du versuchen Dich aus den alten Kunden rauszuschleichen. Hier brauchst Du etwas Zeit und viel Geduld.

  • Ändere Deine Webseite, so dass sie auf die neue Ausrichtung hinweist. So ziehst du nach und nach neue Kunden an, die sich von er neuen Methode angesprochen fühlen.
  • Tu Dinge, die Du beim Start Deines Unternehmens getan hast: schalte Anzeigen, sei auf Netzwerkveranstaltungen präsent, präsentiere Dich als Experte. Du willst über kurz oder lang neue (andere) Kunden gewinnen, also musst du wieder aktiv werden.
  • Trau Dich, die neue Methode den alten Kunden vorzuschlagen. Vielleicht sind sie sogar angetan davon, wenn sie sie erstmal verstanden haben.
  • Erkläre neuen Kunden, wie Du arbeitest. Wenn sie sagen, dass sie anderes gehört haben, bleibst Du freundlich und erklärst, warum Du Dich umentschieden hast und nicht mehr so arbeiten möchtest.
  • Trau Dich immer wieder auch mal Kunden abzulehnen oder diejenigen loszulassen, die nicht mehr zu Deiner neuen Arbeitsweise passen. Du kannst es nicht allen Kunden recht machen – und das musst du auch nicht.
  • Sorg dafür, dass alle (aktuelle und potentielle) Kunden verstehen, wofür Du ab jetzt stehst.
  • Sei transparent Deinen Mitarbeitern, Partnern und Geldgebern gegenüber. Erkläre Deine Vision und zeige ihnen auf, wie sie ein Teil von Deinem Traum werden können.
  • Rede mit den Hauptempfehlungsgebern und vermittle ihnen, dass du jetzt was neues oder anderes machst.
  • Such dir gegebenenfalls neue Partner, die besser zur neuen Ausrichtung passen.
  • Vermeide die Holzfäller-Methode. Gib immer wieder sanfte Impulse, statt rabiat die Veränderung zu forcieren.
  • Sei Dir bewusst, dass es Zeit braucht, ein bestehendes Image anzupassen. Hab Geduld, mit den Kunden, mit den Empfehlungsgebern und auch mit Dir.
  • Erinnere Dich regelmäßig an Deine Vision und warum Du die Veränderung haben willst.
  • Mache jeden Tag immer wieder einen kleinen Schritt, um Deine Vision Wirklichkeit werden zu lassen.
  • Freue Dich über kleine Erfolge.

Variante 2: Der totale Neuanfang

Du strebst eine 180 Grad Drehung Deines Unternehmens an? Der sanfte Weg dauert Dir zu lange? Dann wirst Du komplett neu anfangen müssen:

  • Beschreibe Deine Wunschkunden neu
  • Such einen neuen Namen, der besser zu Deinem neuen Selbst passt.
  • Entwickle eine Webseite, die Dein neues Thema wiederspiegelt.
  • Investiere erneut in Suchmaschinenoptimierung und in Social Media
  • Entwickle ein neues Auftreten und arbeite an Deinem Image
  • Tu Dinge, die Du beim Start Deines letzten Unternehmens getan hast: schalte Anzeigen, sei auf Netzwerkveranstaltungen präsent, präsentiere Dich als Experte. Du musst neue Kunden gewinnen, also musst du wieder aktiv werden.
  • Es wird Dir leichter fallen, als beim letzten Mal, denn Du hast schon Erfahrung. Du kannst aus den letzten Fehlern lernen.
  • Hör in Dich hinein. Willst du die alte Firma komplett loswerden oder doch lieber noch beteiligt sein, aber keine aktive Rolle einnehmen? Handle entsprechend.

Aber Vorsicht, versuch das nicht zu oft und schon gar nicht gleichzeitig. Zu viele Unternehmen gleichzeitig verwirren Kunden und potentielle Partner. Und sei Dir dessen bewusst, dass es wirklich viel Geld kostet. Du wirst Umsatz-Einbußen haben und es werden Kosten durch den Neuanfang und das Auflösen der letzten Firma entstehen. Also sei Dir sicher, dass es das ist, was Du willst.

 

Fazit:

Also mit etwas Mut und Spucke schaffst Du es, aus dem Stillstand durch falsche Empfehlungen und alte Kunden herauszukommen und Deinem Wunsch nach Veränderung zu folgen.

 

 

Über die Autorin Jasmin Grigutsch

Meine Leidenschaft sind Themen wie Strategisches Marketing, Corporate Identity, Positionierung und Marketing. Ich unterstütze Selbstständige Powerfrauen dabei ihre Großartigkeit zu entdecken und diese am Markt so zu positionieren, damit sie die richtigen Kunden erreichen.

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