„Wie lange dauert es wirklich, eine Webseite zu entwickeln?“ Diese Frage höre ich immer wieder von meinen Kunden.

Dummerweise ist das eine der typischen Fragen, die man guten Gewissens nur mit „Es kommt drauf an“ beantworten kann. Eine ebenfalls richtige Antwort ist: „Hm… das kann von 2 Tagen bis 2 Jahren alles sein“.

Was noch viel interessanter ist: Es bei der Dauer fast egal, ob du deine Webseite selbst umsetzt oder sie von Web-Entwickler entwickeln lässt. Aber wie stellst du wirklich sicher, dass es bei dir so schnell wie möglich geht?

Welche Schritte sind wirklich notwendig, um eine Webseite zu erstellen?

Schritt 1 – Die Webseitenstruktur festlegen:

Als allererstes brauchst du eine Idee, wie du deine Seite strukturieren willst und vor allem, wie du deine Besucher zu Kunden machen willst. Warum ist das der erste Schritt und nicht irgendwie die Texte erstellen oder das Branding? Wenn du weißt, welche Seiten du brauchst und was auf den Seiten stehen soll, fällt es dir viel leichter Texte zu schreiben. Es hilft sogar immens, wenn du dir eine Art Mockup (z.B. mit Wireframe.cc) von deiner Seite erstellst, die dir hilft, deine Gedanken zu sortieren.

Schritt 2 – Texte schreiben:

Mach für die einzelnen Seiten Textentwürfe und überleg dir, was du dort sagen musst, damit eine Seite das gewünschte Ziel erreicht. Mein Tipp ist, sei in diesem frühen Stadium noch nicht so perfektionistisch. Deine Texte werden sich auf jeden Fall noch mal ändern MÜSSEN, wenn du siehst, wie es auf der Seite wirkt.

Schritt 3 – Design festlegen:

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt dir Gedanken über die Gestaltung auf der Seite zu machen. Wie sollen bestimmte Elemente aussehen? Kannst du irgendetwas besser mit Grafiken oder Listen erklären. Welche Farben brauchst du? Wie viele Bilder brauchst du und welche Anforderungen hast du (Quer-Format, Hochkannt…).

Schritt 4 – Für die passende Technik entscheiden:

Nachdem du also eine ziemlich gute Vorstellung hast, was du sagen willst und wie es aussehen soll (also die Webseite ist zumindest im Kopf, vielleicht schon in Skizzen, fertig), kannst du eine valide Entscheidung treffen, über die Technik, die du brauchst. Muss es möglich kein, dich über ein Formular zu kontaktieren? Soll man direkt Termine buchen können? Wie wichtig ist SEO? Brauchst du einen Shop? Etc.

Schritt 5 – Die Seite umsetzen:

Wenn im Vorfeld alles klar ist, kann man eine normale Webseite (was Solo-Selbstständige üblicherweise brauchen) tatsächlich in 1-2 Tagen fertig umsetzen*). Ich habe das bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Im Grunde ist es „nur noch“ ein Zusammenklicken von Elementen, Integrieren von Grafiken, Einfügen von Texten und ein bisschen Chi-Chi drumherum. Links und Menüs einfügen und prüfen, ob alles klappt.

*) Das mit den 2 Tagen stimmt nur, wenn man eine Art Standard Webseite neu aufsetzt. Mit Standard-Webseite meine ich Home, Angebote, Über dich, Kontakt und die rechtlichen Seiten drumherum. Wenn man z.B. das System ändert und bspw. von Joomla zu WordPress wechselt und 300 Blog-Artikel hat, die alle integriert und auf das neue System angepasst werden wollen, ist das nicht mehr in 2 Tage zu schaffen. Und wenn du 1001 Anpassung oder Änderung willst, dauert es logischerweise auch länger. Hier ist der Hauptgrund versteckt, warum Webseiten immer teurer werden, als gedacht.

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Was verzögert deine Webseiten-Entwicklung?

Es stimmt. Man kann eine Webseite innerhalb von 2 Tage komplett fertig erstellt haben.

Aber, wie du eben gesehen hast, ist die reine Umsetzung nur ein kleiner Teil des gesamten Prozesses. Und diese ganze Vorarbeit ist die eigentliche Arbeit. Ich würde schätzen, dass der zeitliche Aufwand etwa 5-10% des gesamten Aufwands ausmacht.

Meist liegt es eben an der Vorarbeit, dass es sich bis zu 2 Jahren hinziehen kann, bis eine Webseite fertig ist.

 

Die 10 Gründe, die deinen Lauch-Zeitpunkt für deine Webseite verzögern

  1. die Struktur ist unklar, wodurch die Texte länger dauern.
  2. Es wird zu früh mit der professionellen Webseite gestartet, statt erstmal mit etwas einfach anzufangen und zu gucken, was grundsätzlich funktioniert und was gebraucht wird.
  3. Die ganze Positionierung ist unklar, wodurch die Texte länger dauern. Mit Positionierung meine ich: welche Kunden, mit welchem Problem zu dir kommen, was du ihnen konkret anbietest und wie du deinen Mehrwert, USP und deinen Nutzen erklärst.
  4. Es wird versucht, im Vorfeld möglichst perfekte Texte zu schreiben, statt einfach mal anzufangen, wodurch die Texte länger dauern. Meine Erfahrung ist, dass man es sehen muss, wie Texte auf der Webseite aussehen, um einschätzen zu können, ob es passt.
  5. Es wird ewig überlegt, wie das Design sein soll, statt einfach erstmal mal anzufangen. Meine Erfahrung ist, dass viele Kunden Schwierigkeiten haben, sich das Design vorzustellen. Deswegen geht es meist schneller, wenn man eine Testseite baut, um zu sehen, ob es einem gefällt
  6. Überhaupt wird dem Design zu viel Gewicht gegeben. Du glaubst nicht, wie viele grotten hässliche Webseiten wirklich gut funktionieren. Und was nutzt es dir, wenn deine Kunden deine Seite schön finden, aber nicht die Informationen finden, die sie suchen. Oder sie die Texte sie nicht überzeugen.
  7. Es wird ewig an der Technik überlegt und ob dies oder jenes besser ist, statt einfach anzufangen. Übrigens: Jede Technik und jedes System kommt mit Vor- UND Nachteilen. Du wirst also nicht das perfekte System finden, was ohne Nachteile ist. Es ist nur wichtig den Weg zu finden, wo die Nachteile den geringsten Einfluss haben.
  8. Es ist noch kein Unternehmer-Mindset entwickelt worden. Im Grunde ist deine Webseite schon deine erste Wassertaufe als Unternehmer*in. Warum? Die Fähigkeit Klarheit über die Richtung zu haben, schnelle Entscheidungen zu treffen und erstmal in eine Richtung loszugehen sind Unternehmer-Fähigkeiten. Und diese etwickeln sich erst mit der Zeit.
  9. Die Webseite soll möglichst nur einmal und dann für immer erstellt werden. Diese Einstellung sorgt für unfassbar viel Druck auf Texte, Grafiken und Umsetzung und führt auch nicht schneller dazu, dass deine Webseite online geht. Geh lieber gedanklich davon aus, dass du sie später noch mal optimieren musst und trau dich, auch mit etwas unperfekten an den Start zu gehen.
  10. Man hält sich zulange damit auf, es irgendwie SELBST zu versuchen und verpasst es (oft aus Kostengründen) sich Hilfe zu suchen. Und damit meine ich nicht, dass du zwingend einen Entwickler brauchst, aber du brauchst jemanden, der dich ein wenig an die Hand nimmt und dir die Webseiten-Basics erklärt.

 

Make or Buy: Webseite selbst erstellen oder erstellen lassen?

Wie du jetzt ja gesehen hast, liegen die Gründe für eine lange Entwicklungszeit gar nicht so sehr an der tatsächlichen Umsetzung.

Was kann dir ein Web-Entwickler abnehmen?

Wenn es gut läuft, kann er dich bei der Struktur deiner Seite beraten, dir Tipps zu Gestaltung geben, dir die Technik-Entscheidung abnehmen und die Seite praktisch umsetzen.

In der Praxis erlebe ich es oft, dass Web-Entwickler leider wenig Unterstützung für die Planungs- und Vorbereitungsphase geben. Sie erwarten eher, dass man schon mit einem fertigen Plan zu ihnen kommt, den sie einfach nur noch umsetzen müssen.

Das heißt, wenn du für die Planungsphase Unterstützung brauchst, ist ein Webentwickler meist die falsche Adresse. Wenn du allerdings einen guten Plan hast und dich nicht selbst mit der Technik auseinandersetzen willst, ist ein Web-Entwickler eine gute Wahl.

Was kann dir ein Texter abnehmen?

Ein Texter hilft dir, deine Angebote in den richtigen Worten zu beschreiben. Aber auch hier ist die Erwartung von Textern, dass du bereits einen Plan formuliert hast und weißt was du wo sagen willst.

Je klarer deine Positionierung ist, desto leichter wird es dir fallen einen Texter zu briefen und ihm mitzuteilen, welche Art von Texten du brauchst. Je konkreter die Angaben sind, desto besser werden deine Texte.

Was kann dir ein Designer abnehmen?

Ein Designer gibt die oft Tipps zur Struktur und zur Gestaltung der Seite. Vielleicht erstellt er/sie dir einige Grafiken und Logos oder wählt Bilder und Schriften aus. Wenn du also so gar kein Händchen für Gestaltung hast, lohnt sich das Gespräch mit einem Designer.

Aber auch hier gilt, je klarer deine Positionierung bereits ist, desto leichter kannst du dem Designer sagen was du willst.

Welche Schwierigkeiten bestehen bei der Beauftragung externer Dienstleister?

Im Grunde stehst du in jedem Fall vor dem Problem, dass du erklären musst, wie du es haben willst. Jede Unklarheit führt dazu, dass der Dienstleister etwas umsetzt und du hinterher merkst, dass es noch nicht deinen Nerv trifft. Dann muss nachgearbeitet werden und noch mal diskutiert und noch mal nachgearbeitet. Das nennt man Schleifen.

Und jede Schleife, die du mit deinem Dienstleister drehst, kostet Zeit und am Ende auch Geld. Je besser dein Deinstleister ist, desto eher wird er/sie versuchen, wirklich zu erfassen, was du eigentlich willst. Und je mehr du mit ihm/ihr auf einer Wellenlänge bist, desto leichter wird der Prozess sein. Denn meist sind nach drei nicht geglückten Versuchen alle Beteiligten angenervt und bringen nicht mehr den vollen Einsatz.

Diese Schleifen sind der Grund, warum eine Webseite eigentlich immer deutlich teurer wird als gedacht.

Welchen Vorteil hast du, wenn du die Webseite selbst erstellst?

  • Du hast keinen, mit dem du dich abstimmen musst, außer dir selbst.
  • Du musst auf niemanden warten, außer dir selbst.
  • Du siehst direkt, was dir gefällt und was nicht.
  • Du musst nicht darauf warten, dass Änderungen eingebaut werden, sondern bist selbst dafür verantwortlich.

Welchen Vorteil hast du, wenn du die Webseite erstellen lässt?

  • Du musst dich nicht mit Technik auseinandersetzen
  • Du hast jemanden, der dir Änderungen einbaut und die Seite wartet
  • Du bekommst professionellen Rat (im Expertenfeld deines Dienstleisters)

Theoretisch kannst du die Zeit, die du mit Kommunikation von unklaren Anforderungen verbrauchst auch in das Erlenen der Technik investieren.

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Meine Empfehlung ist, mach die Webseite selbst, wenn du irgendwie kannst.

Dir wird immer einfallen, dass du hier noch eine neue Landingpage brauchst oder da noch einen Butten hinzufügen willst. Und nichts ist nerviger, als Stillstand im Business, weil du auf deinen Webentwickler warten musst, bis er eine Seite gebaut hat. Wenn du dich also einmal mit der Technik auseinander setzt, sparst du im weiteren Verlauf viel Zeit und machst dich langfristig unabhängiger.

Wie kannst du den Entwicklungszeitraum deiner Webseite beschleunigen?

Tipp 1 – Hab eine Klare Positionierung:

Je klarer die Positionierung oder der Plan über die Struktur desto schneller geht es mit deiner Webseite. Ist ja auch klar: ja mehr Schwierigkeiten bestehen, den Mehrwert klar auszudrücken oder die Angebote zu beschreiben, desto schwieriger ist es die Texte zu erstellen. Das Dumme ist: Weder ein Webentwickler noch ein Texter können dir helfen, wenn deine Positionierung unklar ist. (Mein Tipp: Finde jetzt mit diesem Quiz heraus, wie gut deine Positionierung bereits ist.)

Tipp 2 – Stell dir deine Webseite genau vor:

Je konkreter die Webseite im Kopf fertig, desto schneller geht es. Viele haben Schwierigkeiten, sich eine fertige Webseite vorzustellen oder haben überhaupt keine Vorstellungen, was alles möglich ist. Ein Webentwickler würde dir sagen, dass prinzipiell alles möglich ist, es ist nur eine Frage des Aufwands. Die einfache Antwort ist, im Grunde ist all das möglich, was du auch mit Word oder Powerpoint oder Canva erstellen kannst. Und noch etwas mehr.

Tipp 3 – Nutz Technik, die du bedienen kannst:

Ich empfehle die Kombination aus WordPress und den Plugins von ThriveThemes (Achtung: Affiliate-Link) . Durch die vielen Plugins, die es für WordPress gibt, ist deine Webseite vorbereitet mit dir mit zu wachsen, weil es super leicht erweiterbar ist. Die Produkte von Thrive sind alle total schön aufeinander abgestimmt, haben tolle Schnittstellen und sind durch die super leichte Bedienung auch für Technik-Anfänger geeignet.

Tipp 4 – Better done, than perfekt:

Halt dich nicht so sehr mit Kleinkram auf, sondern geh mit deiner Idee erstmal raus. Eine mittelmäßige Webvisitenkarte, wo deine Interessenten deine Telefonnummer finden, ist oftmals besser, als die High-End-Seite die nie an den Start geht.

Tipp 5 – Lass dir helfen:

Lass dir helfen. Such dir jemanden, der dich bei dem Webseiten-Prozess unterstützt. Und damit meine ich nicht nur, jemand der dir die Technik erklärt, sondern jemand, der dir hilft, deine Positionierung und deine Kommunikation zu klären. Denn nur wenn du wirklich Klarheit hast, wer du bist und was du für wen anbietest, wirst du deine Webseite schnell umgesetzt bekommen. Mit meinem Webseiten-Kurs unterstütze ich dich dabei, die Planungs-, Technik und Umsetzungsphase zu reduzieren und mit meinem Positionierungscoaching dabei, wirklich Klarheit über dich zu gewinnen.

 

 

Über die Autorin Jasmin Grigutsch

Meine Leidenschaft sind Themen wie Strategisches Marketing, Corporate Identity, Positionierung und Marketing. Ich unterstütze Selbstständige Powerfrauen dabei ihre Großartigkeit zu entdecken und diese am Markt so zu positionieren, damit sie die richtigen Kunden erreichen.

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