Als ich mich letztens neu ausgerichtet, habe ist mir folgendes aufgefallen: Viel zu oft, bin ich in alte Muster, Marketingideen und Kunden reingefallen. Immer wieder haben mich Kunden in meine alten Produkte und vor allem alte Preise reingezogen. Immer wieder hatte ich Ideen, die eher zu meiner alten Ausrichtung gepasst haben.
Aber wenn die alte Ausrichtung für mich funktioniert hätte, hätte ich sie ja auch beibehalten können, oder?
In diesem Blogartikel berichte ich hinter den Kulissen über meinen aktuellen Positionierungsprozess und teile meine Learnings mit dir.
Woran merkst du, dass deine aktuelle Positionierung nicht mehr für dich passt?
Du merkst, dass deine Positionierung nicht mehr zu dir passt, wenn du:
- dich immer mehr über deine Kunden ärgerst.
- nicht genug Geld verdienst.
- keine Ideen mehr für Marketing oder Content hast.
- gern mehr Umsatz hättest, was mit den aktuellen Kunden nicht möglich ist.
- Kundengewinnung schwierig und anstrengend findest.
- Gefühlt aus der aktuellen Positionierung rausgewachsen bist und dich weiterentwickelt hast.
- du feststellst, dass du inzwischen einen undurchsichtigen Bauchladen gebaut hast.
Bei mir ist es eine Mischung aus Kundengewinnung ist anstrengend, aus der Positionierung rausgewachsen und Bauchladen gebaut.
Ich denke ja schon lange, dass mein aktuelles Thema „Positionierung für Solo-Selbstständige“ nicht so richtig ein Problem löst. Für mich ist die Positionierung das Chamäleon unter den Business Problemen. Es zeigt sich an zig Problemen, da muss man erst mal darauf kommen, dass man bspw. beim lange Rumeiern mit der Webseite eigentlich ein Positionierungsproblem hat. Und dann muss man sich selbst gegenüber auch noch eingestehen, dass man Hilfe braucht.
Dazu kommt, dass Positionierung durch die Art, wie das in Marketingprogrammen immer eingefordert, aber irgendwie nicht dabei geholfen wird auch noch zu einen schlechten Ruf beträgt („Och.. nicht schon wieder der Kundenavartar“).
Außerdem sollen meine Angebote einfacher und weniger werden – davon bin ich aktuell noch sehr weit weg.
Wie ich eben schon sagte, Positionierung selbst löst kein richtiges klar greifbares Problem. Ein gutes Problem ist aber mega nützlich.
Warum musst du ein Problem lösen?
Wenn du ein Problem löst, was viele Leute haben, kannst du leichter deine Angebote verkaufen.
Wie du vielleicht weißt, bin ich aktives Mitglied beim BNI. Der BNI ist ein Unternehmernetzwerk, wo man sich gegenseitig mit Kundenempfehlungen dabei unterstützt mehr Umsatz zu machen. Und dort hat sich der Marketing-Experte bei uns in der Gruppe ein Jahresprogramm ausgedacht, wo er Leuten erklärt, wie sie ihr Online Marketing aufbauen.
Und ich dachte so: „DASS ist ein wirklich gutes Problem“. Alle Unternehmer wollen mehr Online Marketing machen, die wenigsten haben genug Geld, um es zu beauftragen, aber keiner hat Ahnung wie das geht. Also sind alle aus dem Netzwerk mögliche Kunden und weil das so leicht zu verstehen ist, kann man es extrem gut vermarkten und weiterempfehlen.
Positionierung lässt sich quasi gar nicht empfehlen. Da muss man schon ein Experte sein, um zu erkennen, dass jemand Positionierung braucht und wenn man so ein Experte ist, glaubt man, man kann das bei dem Kunden mit der Positionierung selbst machen.
Ich brauch also ein besseres Problem. Irgendetwas, was Leute da draußen leicht greifen und verstehen können. Jetzt löst ja die Positionierung viele Probleme und ich muss jetzt das finden, was mich am weitesten bringt. Und der Trick hier: es testen. Das dauert zwar ein wenig, aber dann hat man Zahlen und kann eine fundierte Entscheidung treffen. (Übrigens, wie du verschiedene Ideen austestest, erkläre ich in meinem SmartOffer Kurs)
Also, je besser das Problem, desto leichter das Marketing. Aber es gibt noch etwas, was dir helfen kann, das passende Thema zu finden: dein „Warum“.
Warum ist es wichtig ein „Warum“ zu haben?
Wenn du genau weißt, was dich antreibt, was dich motiviert und warum du selbstständig sein willst und wozu du das alles tust, ergeben sich Kunden und Angebot fast von allen. Fast.
Das „Warum“ hat immer etwas mit dir als Person zu tun. Es kommt aus deiner Persönlichkeit und deiner Historie. Es hat an wichtigen Situationen in deinem Leben eine Rolle gespielt und dich häufig dazu gebracht, den einen, statt den anderen Weg zu gehen. Es ist ein wichtiger Bestandteil deines Business und hilft dir Kunden zu inspirieren, statt sie zum Kauf zu überreden.
Das „Warum“ kann wie ein Fixstern funktionieren, und dir Orientierung für alle deine Aktionen bietet. Damit schaffst du es, immer in die richtige Richtung zu laufen.
Was treibt mich an?
Simen Sinek sei Dank, hatte ich letztens eine Erkenntnis über mein „Warum“.
Ich bin als Kind gefühlt immer unsichtbar gewesen. Ich war recht klein so dass ich häufig in der Masse unterging, habe immer schon anders gedacht, so dass mich meine Mitschüler nicht verstanden haben und ich hatte Eltern, wo die eine versucht hat mich ins Rampenlicht zu pushen und der andere versucht hat mich besonders klein zu halten.
Und so habe ich mich unsichtbar gefühlt, bis mein Diplom-Professor irgendwann im Studium meinte: „Frau Grigutsch, stellen Sie doch nicht immer das Licht so unter den Scheffel, sie können doch mehr!“ Für mich war das der Gamechanger. Endlich hat mich jemand gesehen und mein Potential erkannt. (Auch wenn es vielleicht nur so daher gesagt war. Wichtig ist, ich hab es geglaubt.) Damit ist ein Knoten geplatzt. Dadurch konnte ich immer mehr daran arbeiten, meine eigene Größe zu entdecken und sichtbar zu machen.
Und aus einem mir nicht erklärbaren Grund, kann ich genau das extrem gut: Ich kann das Potential in anderen entdecken und zum Vorschein bringen. Ich kann dafür sorgen, dass sich meine Kunden wirklich von mir gesehen fühlen.
Was ergibt sich daraus für mein Business:
Ich will mehr Female Founders empowern. Ich will besonders den vielen tollen Business-Frauen helfen, sich ihrer Großartigkeit bewusst zu machen und diese nach außen zu zeigen. Ich will sie dabei unterstützen, sich von den vielen Geht-Nichts zu lösen und ihre Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. Ich will ihnen alle Skills an die Hand geben, damit sie fundierte Entscheidungen treffen und sich ein Business nach ihren Wünschen gestalten können. Geht nicht – gibt es bei mir nicht.
Dafür brenne ich. Das will ich. Das ist mein Warum.
Wie funktioniert ein Um-Positionierungs-Prozess?
Einen Um-Positionierungs-Prozess hat man immer dann, wenn man bisher etwas anderes gemacht hat, sich jetzt anders positionieren will und das, was es aktuell gibt, nicht hundertprozentig dazu passt, wie es werden soll. Dann hat man zwei Möglichkeiten: (1) Entweder alles wegwerfen und neu anfangen oder (2) es graduell shiften.
Die Herausforderung beim ersten ist, dass man wieder bei null anfängt, was Reichweite, Listenwachstum, Webseite, Branding, Kunden etc angeht. Die Herausforderung beim zweiten ist, dass man schnell wieder in alte Muster und damit in die alte Positionierung zurückfällt.
Ich habe mich für den zweiten Weg entschieden, weil ich glaube, dass ich das, was ich bisher gemacht habe, mit meinem „Warum“ kombinierbar ist. Das hat bei mir natürlich zu einem totalen Kopfknoten geführt. Besonders weil ich ja immer noch nicht das konkrete Problem habe. Visionen möglich zu machen und die Frauen groß zu machen, die überall klein gehalten werden, ist zwar schon deutlich greifbarer als „Positionierung“, aber als Problem noch nicht ganz ideal.
Dazu ist mir (mal wieder) aufgefallen, dass ich das Thema KundenKarma noch ganz anders nutzen könnte. Es ist nämlich gar nicht meine Firma, es ist meine Methode. Uhh… Das war ne Mega Erkenntnis. Die kommt zwar auch mit einer Vielzahl an Problemen, die damit lösbar sind, aber die sind wenigstens greifbar: Kundengewinnung und Auftragsabwicklung optimieren, damit man leichter mehr Geld verdient. Positionierung ist jetzt einer von sieben Bausteinen.
Die Sucht und Suche nach mehr Klarheit
Was ich auch bei meinen Kunden oft beobachte, ist das Gefühl, es reicht noch nicht mit der Klarheit. Sie wollen immer mehr. Es ist schon fast eine Art Sucht.
Leider kommst du im stillen Kämmerlein nur an einen bestimmten Punkt. Und dann muss man rausgehen und es für einen selbst eruieren und die Ideen testen.
Was habe ich konkret getan, um meinen Knoten im Gehirn zu lösen? Ich habe gejournelt. Jeden Morgen. Stundenlang. Dann habe ich mich hingesetzt und Mindmaps gemalt, Powerpoints-Folien gebastelt, Texte geschrieben, Zettel geschrieben und auf dem Tisch geschoben. Normalerweise halte ich mir den Vormittag möglichst frei, um an meiner Firma und meinem Marketing zu arbeiten. In den letzten 2 Monaten ging meine Marketing-Zeit nur dafür drauf, Struktur in mein Kopfchaos zu bringen.
Men Tipp: Es hilft enorm, wenn du jemanden hast, mit dem du deinen Gedanken reflektieren kannst und der mit den richtigen Impulsen dich immer einen Stück weiter bringt. Das macht es deutlich schneller. Meine Kunden sind häufig Jahre in dem Prozess bevor sie zu mir finden. Wenn du Unterstützung brauchst, kannst du dich gern bei mir melden.
Und dann gibt es plötzlich den Morgen, wo es genug mit Nachdenken ist. Wo ich völlig inspiriert aufwache. Wo ich weiß, was meine nächsten Schritte sind und wie ich das, was ich erarbeitet habe und was bereits klar ist, nach draußen bringen kann. Wo ich Zeit habe, erste Erkenntnisse in Webseitentexte zu gießen.
Das ist der Morgen, an dem plötzlich alles Sinn macht.
Was ist die Gefahr für eine neue Positionierung?
Ich habe oben ja schon angesprochen, dass man zwei Möglichkeiten hat: (1) Wegwerfen und Neumachen oder (2) graduell shiften und dass ich mich für die zweite Variante entschieden habe.
Denn jetzt kommt die eigentliche Gefahr für eine neuentwickelte Positionierung: Der Alltag.
Es ist so leicht von einer Positionierung wieder abzuweichen und sie zu verwässern. Das habe ich auch in diesem Beitrag über das wichtiges Wort bei Positionierung erwähnt.
Ich habe bspw. Kunden, die vieles von mir einfordern, was nicht mehr so ganz zur neuen Positionierung passt. Meine Angebote passen nur noch zum Teil aber es gibt noch keine neuen. Auf meiner Website gibt es noch keine neuen Infos zu meiner neuen Positionierung. Alles ist noch beim Alten.
Und jetzt passiert bspw folgendes (und so ähnlich ist das in deinem Kopf bestimmt auch):
Ich überlege mir eine Marketing-Aktion. Denke mir ein Webinar aus, und arbeite daran Posts und Werbung zu entwerfen und merke gar nicht, dass es nicht das neue Business ist, sondern das alte. Dann rede ich mich damit raus, dass das neue noch zu unkonkret ist und ich min 3 Monate brauche, um es zu konkretisieren und ich ja in der Zwischenzeit Geld verdienen muss, also ist es ok, das Alte zu vermarkten.
Außerdem hänge ich an meinen Produkten, an meinen Kursen und an meinem Thema und hab das Gefühl, ich weiß gerade gar nichts. Und dann hab ich auch noch Angst davor, mit dem Neuen rauszugehen, weil ich nicht weiß, ob es funktioniert. Ob ich mich hier verrannt habe. Dazu kommt, dass ich keine Ahnung habe, wie ich es in die Welt bringe. Wie ich diese Idee vermarkte.
Ich kenne diesen Zwischenzustand und er ist super lästig.
Warum du einen Fixpunkt für deine Positionierung brauchst und was das sein kann
Weil dich einfach zu viel von deiner neuen Positionierung abbringen kann und du plötzlich mit ganz vielen kleinen Schritten, in die völlig falsche Richtung gehst, brauchst du einen Fixstern. Eine Aussage, ein Satz, eine Art Mood Board oder Vision Board, was die Wahrheit beinhaltet und an dem du dich orientieren kannst.
Das ist ein wenig wie bei der unendlichen Geschichte. Da gibt die kindliche Kaiserin dem Sebastian einen Samen und mit dem baut er eine komplett neue Welt.
Dieser Same beinhaltet dein „Warum“.
Wenn du den hast, kannst du dich bei allem, was du tust, daran orientieren. Dann kannst du dich immer wieder fragen, ob das, was du tust, dich in die richtige Richtung führt oder eben nicht. Ob ein Rat, ein Programm, eine Marketingaktion, ein Angebot dich in die richtige Richtung bringt oder eben nicht. Und gerade, wenn du dich neu positionierst, ist es sooo wichtig, dass du dich täglich darauf besinnst und deine innere Ausrichtung überprüfst. Denn Positionierung im Außen, kommt zuerst von deiner Klarheit im Inneren.
Bei mir ist das aktuell mein Vision Board. Da ist so genial das Gefühl drin verankert, wie meine Kunden und ich sich mit meinem Business fühlen sollen, wen ich erreichen und welches Thema ich nach außen tragen will. Und ich sitze jeden Tag davor und frage mich, ob das, was ich heute vorhabe, in die richtige Richtung geht.
Wenn du auch so einen Fixstern finden willst, kann ich dich gern dabei begleiten und ich kann dich regelmäßig daran erinnern, was du wirklich willst und dir helfen, den richtigen Weg dahin erkennen. Sprich mich dazu gern an.