Sich zu positionieren klingt im ersten Moment nicht besonders attraktiv. Es fühlt sich an, als müsste man sich extrem einschränken. Ich zeige dir, wie es mit diesen zwei Regeln anders geht.
Überall wird inzwischen davon geredet, dass man eine Spitzenpositionierung braucht. Man soll sich reduzieren und einschränken. Und das fühlt sich nicht besonders erstrebenswert an.
Es fühlt sich so an, als müsste man Charakterelemente von sich verleugnen, Kunden ausgrenzen und Dinge lassen, die einen erfüllen und Spaß machen, damit man sich auf EINS konzentrieren kann.
Für mich heißt Positionierung „Freiheit finden“
Vielleicht ist es so, dass ich Positionierung anders verstehe als die meisten, aber ich nehme Positionierung nicht als etwas Ausgrenzendes, Limitierendes oder Einschränkendes wahr.
Im Gegenteil.
Ich glaube, eine klare und einzigartige Positionierung, die maximal auf dich passt, ist der einzige Weg, wirklich Freiheit in der eigenen Tätigkeit zu finden. Sich wirklich ausleben zu können. Sich endlich ganz als Unternehmer/in zu fühlen.
Du bist Schöpfer deines Unternehmer-Glücks
Überleg mal: Du bist Entrepreneur und in der einzigartigen Position dir deine Firma so zu gestalten, wie du es magst. Niemand redet dir rein (außer du lässt es zu). Das macht dich zum/r Schöpfer/in deines Einzelunternehmer-Glücks.
Warum solltest du dich also irgendwelchen Meinungen unterwerfen? Warum solltest du nicht alles tun können, was du gerne tust, was dich inspiriert und was dich ausmacht?
Achja… weil man es ja so macht. Man muss sich heute einschränken, um erfolgreich zu sein.
Hm… ja.. ist natürlich doof. Sehe ich ein.
Stell dir vor, es gäbe nur zwei Regeln
Aber was wäre, wenn deine Spitzenpositionierung von nur von zwei Dingen abhängen würde? Zwei ganz einfache Regeln? Gibt es nicht? Doch…
Ich sage du brauchst nur:
- Menschen, denen du wirklich helfen willst (Wichtig: Nur eine Gruppe. Nicht mehrere)
- „Und“ statt „oder“
Hm… klingt im ersten Moment irgendwie zu einfach, oder? Und seien wir mal ehrlich, wenn es wirklich so einfach wäre, warum ist es dann so schwierig eine passende Positionierung zu finden?
Hm… vielleicht, weil alle guten Ideen auf dem Papier einfach klingen und der Teufel echt im Detail steckt, wenn man anfängt sich selbst damit zu beschäftigen?
Und hey… du bist Coach… du weißt, wie schwer es deinen Kunden fällt, Klarheit für sich zu finden und allein an ihren Themen zu arbeiten. Also sei hier ein wenig gnädig mit dir selbst, wenn du es nicht sofort allein hinbekommst.
Entweder-oder-Entscheidungen führen zu Pattsituationen
Ich mache da mal ein Beispiel:
Neulich kam eine Kundin zu mir. Sie ist Expertin im Online Marketing Bereich und sie fragte mich total geknickt, ob sie sich damals für das Richtige entschieden hätte. Sie räumt doch auch so gern auf. Vielleicht hätte sie besser ein Aufräum-Coach werden sollen.
Hm… ja… klingt erstmal nach einer ganz klaren entweder-oder-Entscheidung.
Nach einer dieser typischen nervigen Pattsituationen, die dazu führen, dass man „postionieren“ und „Nische finden“ wie eine Einschränkung empfindet. Das klingt nach einer gedanklichen Einschränkung, aus der man schwer rauskommt.
Was ist jetzt die Lösung?
Tipp 1: Menschen, denen du helfen willst.
Ich fragte sie also, wem sie wirklich helfen will und beschrieb ihr ihre Arbeit ein wenig:
Willst du bei Menschen zu Hause sein? Normalen Menschen helfen zufriedener zu werden? Alten Ballast abzuwerfen?
Oder willst du lieber Unternehmern helfen ihren Traum zu verwirklichen? Sie unterstützen erfolgreich zu werden?
Das sind zwei völlig unterschiedliche Menschengruppen und die Arbeit hat eine ganz andere Qualität. Eine ganz eigene Zielsetzung. Nichts davon ist besser oder schlechter. Es passt nur besser oder schlechter zu dir als Person. Es ist also wichtig herauszufinden, wem man helfen möchte und warum.
Meine Kundin überlegte ein wenig und meinte, sie will lieber Unternehmen helfen.
Und das ist eines der Dinge, die sie von anderen unterscheidet. Jemand anderes hätte sich vielleicht genau für das andere Möglichkeit entschieden.
Tipp 2: „und“ statt „oder“
Aber wie verbindet man die beiden Themen? Beide Themen sind ihr wichtig. Sie will sich nicht entscheiden müssen.
Ich sagte ihr, statt dich mit A „oder“ B einzuschränken, konzentriere dich darauf wie du A „und“ B kombinieren kannst. Wir überlegten also, wie man statt „oder“ eben ein „und“ finden kann.
Nach einer Weile war es klar. Sie möchte nicht irgendwelchen Unternehmen helfen, sondern lokalen Unternehmen. Also Restaurants, kleine Läden… Die lägen ihr besonders am Herzen, sagte sie. Sie findet es so traurig, es so viele tolle Geschäfte gibt, von denen niemand etwas weiß.
Die müssen nicht nur online besser gesehen werden, sondern die Kunden auch vor Ort überzeugen, meinte sie. Und dazu gehöre irgendwie auch, dass der Laden aufgeräumt und sympathisch wirkt. Sonst nütze einem die ganze Werbung nichts, wenn man online Kunden anzieht, die sich aber vor Ort nicht wohl fühlen.
Mit einer Kombination wird man automatisch einzigartiger
Durch eine Kombi von Online Marketing und Gestaltung-Tipps für das Geschäft, könnte sie ihre Beratungsleistung für diese ganz spezielle Zielgruppe noch attraktiver bzw. ganzheitlicher machen. Schließlich hilft sie ihnen noch besser bei der Lösung ihres Problems: attraktiver für Kunden zu werden und besser gesehen und gefunden zu werden.
Was glaubst du? Wie viele Online Marketing Experten haben sonst noch eine Leidenschaft fürs Aufräumen und wollen lokalen Unternehmen helfen mehr Kunden zu gewinnen?
Ich glaube es sind nicht so wahnsinnig viele.
Verstehst du, worauf ich hinaus will? Ein anderer Online Marketing Experte hat vielleicht eine Leidenschaft für Zahlen und möchte lieber großen Unternehmen helfen. Aus dieser Kombi würde eine völlig andere Dienstleistung entstehen.
Und ist das jetzt ein Bauchladen? Keine konkrete Positionierung? Keine Nische? Ich finde nicht. Ich finde, das ist sehr klar. Mit dieser Kombination ist meine Kunden sehr einzigartig. Sie hat aus der „und“-Verknüpfung in Kombination mit der passenden Zielgruppe, ihr ganz eigenes Thema gefunden.
Etwas, was nur sie machen kann und will.
Würde es dich nicht auch erfüllen, alles tun zu können, was du liebst?
Was glaubst du, würde bei dir passieren? Wenn du alles was du liebst, was dich ausmacht und was dich inspiriert zu einem einzigartigen Thema verknüpfen könntest, würde dich das nicht total erfüllen? Würde dir das nicht maximale Freiheit geben?
Und jetzt das beste: Würde dich das nicht automatisch anders machen, als alle anderen Coaches auf der Welt? Würde es dich nicht automatich einzigartig machen?
Wie gehst du jetzt vor?
Was musst du jetzt also tun, um ganzheitlicher und glücklicher mit deinem Unternehmen zu werden? Hier meine Tipps:
So findest du dein einzigartiges Thema:
- Finde alle Dinge, die für dich wichtig sind und die du gerne in der Zukunft in dein Unternehmen integrieren möchtest (Tipp: Mach hierzu bei meiner Challenge mit)
- Finde heraus, wem du gerne helfen möchtest
- Finde das Problem dieser Kunden und überleg, wie du dieses Problem mit einer Kombination aus deinen wichtigen/besonderen Fähigkeiten besonders gut lösen kannst
Darauf solltest du achten:
- Such dir nur eine Kundengruppe aus. Das ist mega wichtig. Bist du hier nicht konkret, findest du nicht das EINE Problem. Dann wird deine Positionierung leider sehr schnell sehr schwammig
- Manchmal versteckt sich die optimale Positionierung ein wenig. Manchmal muss man den Blick auf die Zielgruppe verändern oder kreativer denken, um die Kombination zu finden.
- Manchmal braucht es ein wenig Zeit, bis man hier die geeignete Kombi findet. Setzt dich hierbei nicht unter Druck. Druck verhinder Kreativität.
Ist das jetzt alles, was man für eine gute Positionierung braucht? Nunja… nicht so ganz. Das Problem zu finden, was man lösen möchte ist manchmal auch knifflig, das Angebot darauf anzupassen oder es klar nach außen zu kommunizieren ist auch nicht immer super einfach.
Aber es ist ein guter Startpunkt für deine Überlegungen.
Super Ansatz! Erfrischend anders und motivierend! Danke dafür!
Hihi.. Gern geschehen. Vielen Dank Cathrin.