In diesem Video möchte ich einen ehrlichen Einblick geben, wie ich neulich persönlich mit Prokrastination umgegangen bin – gerade dann, als es eigentlich darauf ankam. Statt Erfolgsformeln gibt’s hier echte Gedanken, echtes Chaos und echte Lösungen.
Inhalt
Ausgangslage: Workshop in 10 Tagen – und keine Energie
Zum Zeitpunkt des Videos ist es 10 Tage vor meinem Workshop No Plan, Just Structure, der gleichzeitig auch der Auftakt für meine Struktur-Lounge ist. Eigentlich müsste ich gerade voll ins Marketing gehen: Content produzieren, Posts schreiben, E-Mails rausschicken. Stattdessen: Stillstand.
Ich fühle mich blockiert, fast gelähmt – und merke, dass ich massiv prokrastiniere. Und genau das nehme ich als Beispiel, um zu zeigen, wie ich mit solchen Phasen umgehe.
Die letzten Tage – Prokrastination live
Rückblickend sah meine Woche so aus:
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Montag bis Mittwoch: ein paar Workshop-Plätze verkauft, dann volle Meetings.
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Freitag: ein anderes Projekt bearbeitet – ohne echte Deadline.
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Samstag: Yogatag im Ashram – schön, aber Sonntag Muskelkater und Sofa.
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Montag: statt Launch-Marketing lieber das E-Mail-Postfach aufgeräumt.
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Dienstag: Diamond-Painting-Zubehör recherchiert. Ernsthaft.
Ich war zwar ständig beschäftigt, aber nicht mit den Dingen, die eigentlich wichtig waren. Stattdessen war ich erschöpft, überfordert und handlungsunfähig. Und irgendwann kam sogar der Gedanke: „Vielleicht höre ich einfach auf mit dem Business.“
Was Prokrastination mir sagt
Was ich inzwischen gelernt habe: Prokrastination ist ein Signal. Es zeigt mir, dass etwas in meinem Vorgehen nicht stimmt – dass ich nicht „auf meine Art“ arbeite. Wenn ich mich zwinge, Inhalte zu erstellen, wirkt das gekünstelt. Die Energie fehlt, die Posts performen nicht. Und das schlechte Gewissen macht es nur schlimmer.
Die Wende: Was hat geholfen?
Am Dienstagabend habe ich – aus purer Frustration – ChatGPT mein Herz ausgeschüttet. Kein strategisches Prompt, sondern einfach alles raus. Und daraus kam eine zentrale Erkenntnis:
Es geht gar nicht um den Workshop. Es geht um die Frage: Wo ist meine Bühne?
Ich brauche einen Raum, in dem ich sagen kann, was ich sagen will. Ohne Zeichenbegrenzung, ohne ständiges Optimieren von Hook, Thumbnail oder Hashtags. Einen Ort, wo ich reden darf, wie ich rede. Ungefiltert.
Was meine Bühne NICHT ist
Ich habe gemerkt, was mir Energie raubt:
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Instagram mit seiner 90-Sekunden-Grenze und Zeichenbeschränkung.
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LinkedIn, wo mich zu viele berufliche Kontakte „mitlesen“.
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Die Idee, aus jedem Video gleich zehn Social-Media-Schnipsel zu schneiden.
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Der Anspruch, jedes Mal fancy Thumbnails, Blogtitelgrafiken oder perfekt KI-optimierte Texte zu bauen.
Was meine Bühne sein KÖNNTE
YouTube. Kaum Abonnenten, wenig Beobachtung, keine Zeichenbegrenzung. Ich kann einfach losreden – wie in meinen Kursen. Dort sagen mir meine Kund:innen immer wieder, dass sie meine Erklärungen binge-watchen könnten. Warum sollte ich nicht auch hier genauso auftreten?
Das fühlt sich für mich wie ein Tentakel an, den ich über die Mauer strecke – frei nach „Olli the Octopus“: Erst ein Fühler, dann der zweite … und irgendwann kommt der ganze Oktopus.
Die Lösung: Einfach anfangen
Heute früh bin ich aufgewacht, hatte einen klaren Gedanken, habe mir einen Kaffee gemacht, die PowerPoint geschrieben – und jetzt dieses Video bzw. diesen Artikel erstellt. Und plötzlich ist die Energie wieder da.
Was du aus meiner Erfahrung mitnehmen kannst
Niemand ist perfekt. Auch Business Coaches nicht. Auch die nicht, die sich Struktur seit neustem auf die Fahne schreiben. Prokrastination ist oft eher ein Hinweis. Oft zeigt sie, dass etwas an der Art, wie wir Dinge tun, nicht zu uns passt.
Vielleicht ist die Frage nicht: Warum kann ich nicht?, sondern: Was müsste anders sein, damit ich kann?
Wenn Sichtbarkeit auch dein Thema ist: Frag dich, wie deine Bühne aussehen müsste. Wo fühlst du dich wohl? Wo kannst du sein, wie du bist?
Wie es weitergeht
Solche Prozesse – wie diese Art Nachdenken, Reflektieren und Ausprobieren – ist genau das, was wir auch in der Struktur-Lounge tun. Es ist eine Membership für Selbstständige, die mit mehr Struktur und Klarheit ihr Business jeden Monat ein Stück besser machen wollen. Vielleicht ist das auch etwas für dich.
Und falls du den Workshop No Plan, Just Structure verpasst hast – es gibt eine Aufzeichnung. Funktioniert auch super zum Nacharbeiten.