Viele Selbstständige kennen den Rat: Plane dir Fokuszeiten ein, um an deinem Business zu arbeiten. Doch in der Realität passiert oft das Gegenteil: Wenn es eng wird, sind genau diese Blöcke die ersten Termine, die gestrichen werden. Kundenprojekte und dringende Anfragen verdrängen das, was eigentlich langfristig wichtig wäre.
In diesem Video zeige ich dir, warum Fokuszeiten so oft scheitern – und wie du deine Zeit als Selbstständige*r besser schützt.
Inhalt
Fokuszeit: Gute Idee, schwierige Umsetzung
Die Idee klingt logisch: Statt nur im Business (mit Kundenprojekten und Aufträgen) zu arbeiten, braucht es auch Zeit am Business – für Entwicklung, Marketing, Strategie oder neue Produkte. Ohne konzentrierte Arbeitsphasen stagniert dein Business.
Doch die Praxis sieht anders aus: Kundentermine drängen sich vor, und schon ist die geplante Fokuszeit gestrichen. Das wirkt nicht nur unprofessionell, sondern blockiert langfristige Weiterentwicklung.
Warum Fokuszeiten oft nicht funktionieren
Vier Gründe tauchen bei meinen Kund:innen immer wieder auf:
- Angst vor Kundenverlust – Termine werden verschoben, um niemanden zu enttäuschen.
- Umsatzdruck – das eigene Business wird nachrangig behandelt, Hauptsache Geld fließt.
- Eigene Bedürfnisse zählen nicht – Arbeit am Business wird als „Luxus“ gesehen.
- Falsches Timing – Fokuszeiten liegen in Phasen, in denen Energie oder Kreativität fehlen.
Die Folge: Frust, Prokrastination und das Gefühl, trotz voller Tage nicht voranzukommen.
Geschäftsmodell und Kalender im Blick
Oft steckt das Problem tiefer: Wer Zeit gegen Geld tauscht, füllt den Kalender mit 1:1-Terminen und hat kaum Freiraum für Wachstum. Fokuszeiten sind dann nur ein Pflaster.
Statt immer mehr Termine reinzuschieben, lohnt es sich, Angebote und Strukturen zu prüfen:
- Welche Leistungen sind wirklich profitabel?
- Wann bist du „ausgebucht“?
- Wo gibt es Spielraum für skalierbare Produkte?
Nur mit einem tragfähigen Geschäftsmodell lassen sich Freiräume schaffen, die auch Bestand haben.
So verteidigst du deine Zeit
Fokuszeiten funktionieren nur, wenn du sie wie Kundentermine behandelst:
- Biete nur Termine an, die wirklich passen.
- Sage klar „Da kann ich nicht“ – ohne Rechtfertigung.
- Führe Preisaufschläge für Express-Leistungen ein.
Wichtig ist, den Blöcken Priorität zu geben. Statt diffuser Ziele wie „an der Website arbeiten“, formuliere klare Schritte: „Startseite überarbeiten“ oder „Texte für drei Unterseiten“.
Meine Praxis-Tipps
Ich selbst plane keine klassischen Fokuszeiten, sondern blocke bestimmte Zeiträume konsequent:
- Vormittage sind bei mir grundsätzlich frei von Terminen – dort arbeite ich an meinen Projekten.
- Ganze Tage oder Wochen sind für Content reserviert.
- Meine Kalender-App steuert, welche Slots Kund:innen überhaupt sehen.
Dazu setze ich mir Monatsziele, breche sie in kleine To-Dos herunter und verteile sie realistisch über die Woche. Und: Ich richte meine Planung nach meinem Energielevel aus. So entsteht eine Struktur, die wirklich zu mir passt.
Fazit
Fokuszeiten sind kein Allheilmittel – sie scheitern oft an vollen Kalendern, fehlenden Grenzen und einem Geschäftsmodell ohne Freiraum. Entscheidend ist, klare Regeln für deine Zeit zu setzen und deine eigenen Themen mit der gleichen Verbindlichkeit zu behandeln wie Kundentermine.
Wenn du wissen willst, wie strukturiert dein Business aktuell ist: Mach den kostenlosen Strukt-o-Mat mit. Dort ermittelst du deinen Struktur-Score für dein Business und findest du heraus, wo deine größten Hebel für mehr Klarheit und Produktivität liegen.