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Wenn man sich mit Zeitmanagement beschäftigt, stößt man fast immer zuerst auf die Eisenhower-Methode. Sie gilt als Klassiker – einfach, logisch und in vielen Trainings der Standard. Doch genau darin liegt das Problem: Wer sich dauerhaft auf diese Methode verlässt, blockiert oft seine eigene Entwicklung.

In diesem Artikel zeige ich dir, wie die Eisenhower-Methode funktioniert, warum sie in vielen Fällen nicht zu nachhaltigem Fortschritt führt und wie du stattdessen deine Zeitplanung so gestalten kannst, dass sie dein Business wirklich voranbringt.

2. Funktionsweise der Eisenhower-Matrix

Die Eisenhower-Matrix teilt Aufgaben nach zwei Kriterien ein: Dringlichkeit und Wichtigkeit. Aus dieser Kombination ergeben sich vier Quadranten.

[Bild Eisenhower Matrix]

Im ersten Quadranten liegen Aufgaben, die sowohl dringend als auch wichtig sind – die sogenannten A-Aufgaben. Hier geht es um Dinge, die keinen Aufschub dulden, wie zum Beispiel Fristen vom Finanzamt. Diese Aufgaben sind kritisch und haben meist unmittelbare Konsequenzen, wenn sie nicht erledigt werden.

Der zweite Quadrant enthält die B-Aufgaben: wichtig, aber nicht dringend. Sie sind essenziell für langfristige Ziele, doch sie haben keine feste Deadline. Diese Aufgaben sollten geplant und terminiert werden, um sicherzustellen, dass sie nicht verloren gehen.

Im dritten Quadranten befinden sich Aufgaben, die dringend, aber nicht wirklich wichtig sind. Hierzu zählen oft Tätigkeiten, die zwar Zeit kosten, aber wenig Wert schaffen – zum Beispiel das regelmäßige Posten in sozialen Medien, wenn es keinen echten Zweck erfüllt. Diese Aufgaben kann man häufig delegieren.

Im vierten Quadranten findest du die nicht dringenden und nicht wichtigen Aufgaben. Das sind die Aufgaben, die du idealerweise streichen oder komplett ignorieren solltest.

3. Problem: Strategische Projekte landen im „Mülleimer“

Das Problem ist: Viele strategische Themen im Business landen leider genau im vierten Quadranten – also im „Mülleimer“. Sie wirken weder dringend noch wichtig und verschwinden damit aus deinem Fokus.

Die Eisenhower-Matrix hilft dir zwar, akute Aufgaben zu priorisieren, doch sie übersieht langfristige, strategische Themen. Diese sind im Moment selten dringend – und genau deshalb fallen sie durch das Raster. Besonders dann, wenn man die Wichtigkeit nicht richtig einschätzt

Ein typisches Beispiel: Du möchtest endlich deinen Online-Kurs entwickeln. Es ist ein wichtiges Vorhaben, aber kein Kunde wartet darauf, keine Deadline drängt. Also verschiebst du es. Immer wieder. Bis du vergessen hast, warum es jemals wichtig war.

Gleiches gilt für die Überarbeitung deiner Webseite. Auch hier denkst du vielleicht: „Müsste man mal machen, aber jetzt ist anderes dringender.“

Das Ergebnis: Solche Projekte landen schnell im Quadranten „nicht dringend, nicht wichtig“ – also in der Mülltonne. Doch genau diese Aufgaben könnten dein Business auf das nächste Level bringen. Der Kurs würde dir helfen, weniger Zeit gegen Geld zu tauschen. Eine bessere Webseite könnte mehr Kunden anziehen.

Das eigentliche Problem ist nicht die Methode selbst, sondern die fehlende Klarheit über dein „Warum“. Wenn du nicht weißt, warum eine Aufgabe wirklich wichtig ist, erscheint sie automatisch unwichtig. Und dann bleibt sie liegen – Woche für Woche.

4. Typische strategische Aufgaben, die hinten runterfallen

Wenn du ehrlich bist, kennst du das wahrscheinlich: Es gibt Themen, die ständig auf deiner Liste stehen, aber nie Priorität bekommen. Sie haben keine Deadline, keinen Druck – und genau deshalb gehst du sie nicht an.

Typische Beispiele sind:

  • die Überarbeitung der Webseite
  • die Entwicklung neuer Angebote
  • das Gewinnen von mehr Kunden
  • das finden von strategischen Partnerschaften und Multiplikatoren
  • das Optimieren von Abläufen
  • das Einführen neuer Tools oder Prozesse.

All das würde dir langfristig helfen, Zeit zu sparen, doch kurzfristig wirken sie wie zusätzlicher Aufwand und das meiste ist eben nicht dringend. Dadurch verschiebst du sie immer wieder.

Im Alltag vieler Selbstständiger sehe ich das regelmäßig: Strategische Projekte werden nicht angegangen, weil sie keinen sichtbaren Druck erzeugen. Aber ohne sie bleibt das Business stehen.

Und genau hier zeigt sich die Grenze der Eisenhower-Methode – sie bewertet zu kurzfristig.

5. Lösungsansatz: Klarheit über Ziele dein Warum

Der erste Schritt aus dieser Falle ist Klarheit. Du brauchst ein klares Ziel und ein starkes „Warum“. Warum willst du den Online-Kurs erstellen? Warum ist es wichtig, deine Webseite zu optimieren? Wenn du den Nutzen wirklich verstehst, bekommt das Projekt Gewicht

6. Richtige Projektplanung

Ein weiterer Punkt ist die Unterscheidung zwischen Tasks und Projekten. Viele tragen Aufgaben in ihre Liste ein, die viel zu groß sind. „Webseite optimieren“ ist kein Task, sondern ein Projekt.

Ein Task ist etwas, das du in ein paar Stunden erledigen kannst. Ein Projekt dagegen besteht aus mehreren Tasks – wie Analyse, Texterstellung, Bilderrecherche oder die Beauftragung eines Webentwicklers. Wenn du deine Aufgaben so strukturierst, werden sie greifbarer.

Dadurch kannst du sie auch besser terminieren und priorisieren. Denn was nicht konkret geplant ist, wird auch nicht umgesetzt.

7. Setz dir Monats- und Wochenziele

Ein einfacher, aber wirkungsvoller Ansatz ist, Projekte in Monatsziele zu verwandeln. Ein Monat ist überschaubar: vier Wochen, vier Etappen, vier Chancen, ein Ziel zu erreichen.

Wenn du also deine Webseite optimieren willst, könnte das Monatsziel lauten: „Bis Ende des Monats ist die neue Webseite online.“ Die Wochenaufgaben wären dann bspw:

  • Woche 1: Analyse der aktuellen Seite
  • Woche 2: Texte überarbeiten
  • Woche 3: Bilder auswählen
  • Woche 4: Umsetzung oder Übergabe an den Webentwickler

Plötzlich ist das Projekt strukturiert, terminiert und realistisch planbar. Das Ziel hat jetzt eine Deadline – und dadurch eine neue Dringlichkeit.

So verschiebst du Aufgaben aus der Mülltonne (D-Bereich) in den Planungsbereich (B-Bereich). Und wenn du zusätzlich dein Warum klar formulierst, wird daraus sogar eine A-Aufgabe. Denn jetzt ist sie nicht nur terminiert, sondern auch bedeutungsvoll.

8. Priorität, Dringlichkeit und Accountability

Neben klaren Zielen und Terminen braucht es Verbindlichkeit – jemand oder etwas, das dich daran erinnert, dranzubleiben. Accountability bedeutet, Verantwortung zu übernehmen und dich regelmäßig zu reflektieren: Hast du das umgesetzt, was du dir vorgenommen hast?

In der Struktur-Lounge arbeiten wir genau damit. Dort definieren wir Monatsziele, prüfen sie regelmäßig und sprechen über Fortschritte oder Hindernisse. Diese Verbindlichkeit sorgt dafür, dass Projekte nicht mehr monatelang aufgeschoben werden.

Auch kleine Routinen helfen: Nutze Freilaufzeiten gezielt, etwa im Zug oder beim Warten, um an einem Teilaspekt deines Projekts zu arbeiten. Statt dich vom Alltag treiben zu lassen, arbeitest du konsequent in Minischritten an deinem Ziel.

So wird Struktur lebendig – nicht durch Druck, sondern durch Klarheit, Fokus und Verbindlichkeit.


9. Fazit

Die Eisenhower-Matrix kann helfen, kurzfristige Aufgaben zu ordnen. Doch wenn du dein Business wirklich weiterentwickeln willst, kann es sein, dass sie dich eher behindert, statt weiter bringt.

Du brauchst mehr: ein klares Warum, konkrete Projekte und eine Struktur, die strategisches Arbeiten ermöglicht. Struktur ist kein Selbstzweck – sie ist die Grundlage dafür, dass du deine Energie gezielt einsetzt, statt dich im Alltag zu verzetteln.

Wenn du herausfinden möchtest, wie klar deine eigene Business-Struktur ist, mach den kostenlosen Strukt-o-mat und finde deinen persönlichen Strukturscore. Oder komm in die Struktur-Lounge, wo du lernst, deine Projekte wirklich umzusetzen – Schritt für Schritt, mit Plan und Leichtigkeit.

Über die Autorin Jasmin Grigutsch

Meine Leidenschaft sind Themen wie Strategisches Marketing, Positionierung und Marketing sowie Struktur und Prozesse. Ich unterstütze Selbstständige Powerfrauen dabei, ihr Kopf-Choas zu strukturieren und ihr Business smart statt hart aufzubauen. In meinem 1:1 Sparring entwickeln wir individuelle Lösungen für dich und in meinen Kursen lernst du das Thema Business-Aufbau unterhaltsam aus einer anderen Perspektive kennen.

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